Vortrag im Rahmen des Projektes "Blühendes Taunusstein" fand viele interessierte Zuhörer
Die gute Nachricht für alle Gartenfreunde kam von einem Fachmann aus dem Publikum: „Jeder Garten darf auch eine schlampige Ecke haben!“ Das freut alle Kleinlebewesen, Vögel und Igel, aber auch die Gartenbesitzer, die sich nicht mehr nach jedem verwelkten Blatt bücken müssen.
Ein einladender Vorgarten kann abwechslungsreich, arbeitssparend und zudem noch ökologisch nützlich sein, das belegte der Referent des Abends, Franz Maschek, mit vielen Fotos von ansprechenden Vorgärten und geeigneten Pflanzen. Als lebenslanger leidenschaftlicher Blumenfreund mit dem aus seiner Gärtnerfamilie geerbtem „Grünen Daumen“ konnte er zahlreiche Beispiele aus seiner Gartenpraxis beisteuern. Zunächst räumte er auf mit dem Irrglauben, dass eine Schotterfläche endgültig von der Gartenarbeit befreit. Im Gegenteil: nach einiger Zeit wird es äußerst mühsam, Moos, welke Blätter und Unkraut zwischen den Steinen herauszuholen.
Für Menschen, die aus Zeitmangel oder Altersgründen Wert auf Pflanzen mit geringem Pflegeaufwand legen, stellte Maschek eine große Auswahl vor. Den Anfang machten Bodendecker wie die sonnenliebende Rose „Fairy“ oder der trittfeste Teppichthymian in verschiedenen Rot- und Rosatönen. Genügend Auswahl gibt es aber auch für schattige Lagen, wie z.B. die Teppich-Mispel oder Günsel.
Zahlreiche attraktive Blütenpflanzen erfreuen von Frühjahr bis Spätherbst mit ihrem farbigen Flor Hausbesitzer und Vorübergehende gleichermaßen – und erfordern trotzdem nur einen geringen Pflegeaufwand. Sie dienen außerdem aus wichtige Futterquelle für Bestäuber-Insekten und Vögel. Elfenblume, Frauenmantel, Bergenie und Lavendel sollen hier als Beispiel genügen.
Schöne Effekte lassen sich mit Solitärstauden erzielen. Hier ist die Japananemone mit ihren zahlreichen Schalenblüten in Weiß oder Rosatönen vom Sommer bis in den Spätherbst hinein ein echter Hingucker, unter ihren großen Blättern kommt kein Unkraut auf. Kornelkirsche, Felsenbirne oder Pfaffenhütchen werden als heimische Blütensträucher besonders von Vögeln geschätzt und setzen zudem interessante Akzente im Gartenbild.
Die rund 60 Besucher nutzten anschließend gerne noch die Gelegenheit, Gartentipps auszutauschen, wie diesen Hinweis: „Abgeblühte Hortensienrispen können den Winter über stehen bleiben – sie bieten mit Raureif überzogen einen schönen Anblick und beherbergen zudem noch etliche kleine Insekten.“
Fazit: Jeder Gartenbesitzer kann mit geeigneter Pflanzenauswahl und eher zurückhaltenden Pflegemaßnahmen einen einladenden Vorgarten gestalten und zugleich dazu beitragen, dem immer mehr um sich greifenden Rückgang von Bestäuber-Insekten und Vögeln entgegen zu wirken.
Zur Vertiefung der Thematik hatte die Buchhandlung Libera einen Büchertisch mit Fachliteratur zusammengestellt. Und für die Frühstücksbrötchen gab es Taunussteiner Honig der Hobby-Imkerin Jenny Krämer, die Mitglied in der Organisationsgruppe „Blühendes Taunusstein“ ist - so war ganz unmittelbar zu erfahren, wie sinnvoll es ist, den Bienen im eigenen Garten genügend Nektarpflanzen anzubieten.
Wir werden uns auch im Jahr 2018 weiter mit der Thematik „Blühendes Taunusstein“ beschäftigen. Wer dabei mitarbeiten möchte, kann sich gerne der Organisationsgruppe unter Leitung von Dr. Klaus Bandilla anschließen.
Kontakt telefonisch über die Geschäftsstelle der Stiftung: 06128 – 480 481 oder per Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!